Antiquarium

Das Grabungsmuseum (Antiquarium) wurde im Jahr 2006 eröffnet. Es befindet sich in der Ca ‚del Cap, dem Info Point des Parks, wo auch das Dokumentationszentrum Davide Pace untergebracht ist. Das Antiquarium bietet eine ständige Ausstellung das sich mit den Resultaten der archäologischen Ausgrabungen beschäftigt, die in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts auf dem Burghügel und auf dem benachbarten Giroldo-Hügel durchgeführt wurden. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an Kleinfunden, speziell Keramik, die einen Einblick in die frühgeschichtlichen Siedlungen der beiden Hügel geben. Zeitlich können diese von der mittleren Bronzezeit des 16. Jh.v.Chr. bis in die ausgehende Eisenzeit des 1. Jh.v.Chr. eingeordnet werden.

ARCHÄOLOGISCHE FORSCHUNG IM VELTLIN UND IN GROSIO

Die systematische Untersuchung der historischen und archäologischen Situation im Veltlin die bereits zwischen den Jahren 1980 und 1985 durchgeführt wurde hatte die Existenz verschiedener frühgeschichtlicher Höhensiedlungen nahegelegt. Es handelt sich dabei stets um einen Siedlungsplatz in strategischer und dominanter Position von wo aus die umliegende Talebene kontrolliert werden konnte. Ein Charakteristikum das auch im Mittelalter zur teilweisen Wiederbesiedelung dieser Plätze führte (Caslido di Dazio, Sassolt di Berbenno, Grumello di Montagna im Veltlin, Castello-Calvario di Tresivio, Dosso und Hügel der S. Perpetua in Tirano, das Castello von Boffalora sowie der Hügel von S. Agnese in Sondalo). Keine dieser Siedlungen wurden bis dahin jedoch mittels stratigraphischen Ausgrabungen untersucht.

Daher hat man letztlich beschlossen stellvertretend auf den beiden Hügeln von Grosio eine gezielte Untersuchung zu starten. Die archäologischen Grabungen wurden 1991 mit Unterstützung des Konsortiums für den Park der Felsbilder sowie unter der Aufsicht des archäologischen Denkmalamtes der Lombardei (Soprintendenza per i Beni Archeologici della Lombardia) begonnen. In Folge eines ersten vorbereitenden Geländesurveys der bereits auf eine ausgedehnte  Siedlungspräsenz auf dem Burghügel (Dosso dei Castelli) und dem Giroldo-Hügel schließen ließ, erfolgten zwischen 1994 und 2001 sechs weitere archäologische Grabungs-Kampagnen.

In denselben Jahren wurden Restaurierungsarbeiten sowie die Kartierung und Katalogisierung der Felsbilder am Rupe Magna durchgeführt und die Ergebnisse 1995 in einer eigenen Publikation vorgestellt. Die im Laufe der archäologischen Grabungskampagnen dokumentierten und nun vom archäologischen Denkmalamt archivierten Funde werden nunmehr in einer eigenen Ausstellung im Grabungsmuseum (Antiquarium) präsentiert. Den Besuchern bietet sich somit die Möglichkeit die Ergebnisse der Grabungen nachzuvollziehen und in die Lokalgeschichte des Tales einzuordnen.